Lenhart Monogatari: die Ausstellung

 

 

Hauptzweck des Ausstellungsprojekts ist es, den Lenhart-Fundus von Mairania 857 aufzuwerten. Gleichzeitig soll jedoch auch ein bisher unterbelichteter Teil von Lenharts Werk öffentlich gemacht werden. Als Künstler war Lenhart vor allem wegen seiner grafischen Arbeiten und seiner im klassischen Stil gehaltenen, jedoch persönlich geprägten Porträts bekannt.

Durch die zeitgenössische, dynamische Gestaltung der Ausstellung will Mairania 857 verschiedene Alters- und Interessensgruppen und damit ein möglichst breit gefächertes Publikum ansprechen. So werden in der Schau unterschiedliche Herangehensweisen an Lenharts japanische Zeichnungen angeboten. Den Organisatoren geht es nicht um die reine Aneinanderreihung von Werken, sondern darum, dem Besucher ein räumliches Erlebnis zu bieten, das alle Sinne anspricht, und ihn dazu anzuregen, seinen Standpunkt, seine Wahrnehmung von Kunst, aber auch von der Reise als Weg zur Erkenntnis zu überdenken und die Grenzen des eigenen Kulturraums zu überwinden.

Über seinen Japan-Aufenthalt wollte Lenhart ein Buch schreiben. Es sollte sich vor allem an die Künstler wenden, die nach ihm Japan bereisen würden. Seinen Reisebericht (das japanische Wort monogatari bedeutet Erzählung, Bericht) hat Lenhart zwar angedacht und zu schreiben begonnen, jedoch nie abgeschlossen. Der Besucher wird so gewissermaßen zum Leser, den Lenhart beim Niederschreiben seiner Notizen vor Augen hatte. Gemeinsam geben Zeichnungen und schriftliche Betrachtungen einen tiefen Einblick in die Stimmungen und Impressionen jener langen Reise durch Japan.

 

Len: die Vertonung der Ausstellung

Der Komponist Federico Campana hat zur Ausstellung ein Werk geschaffen, das das Seherlebnis des Besuchers als Hör-Beigabe durch die Ausstellung begleitet. Sein Stück „Len“ verarbeitet Elemente der japanischen Tradition zu einem musikalischen Dialog zwischen elektronischen und akustischen Instrumenten. Gespielt wird es vom elektroakustischen Ensemble Mikrotonos (Federico Campana – Live Electronics, Ayumi Tovazzi – Violine, David Torri – Gitarre).

 

Der Katalog: eine Hommage an das Buch, das Lenhart hätte schreiben wollen

Der von Studio Granit (Meran) herausgegebene Katalog versteht sich als Hommage an das Buch, das Lenhart über seine Japan-Jahre hätte schreiben wollen. Den wenigen Aufzeichnungen seines Reisetagebuchs, die erhalten geblieben sind, geht eine Widmung voraus. Sie fasst zusammen, was der Künstler und Autor mit dem Werk beabsichtigte: Lenhart wollte seine Reiseerfahrung zu einer Art Nachschlagewerk verarbeiten, das andere reisende Künstler auf das Reich der aufgehenden Sonne einstimmen sollte. Seine Absicht war es, in dem Buch wie in einer Art Enzyklopädie Schlüsselbegriffe in alphabetischer Folge aneinander zu reihen. An diesen Schlagwörtern wollte er seinen Reisebericht entlang schreiben. Auf der Liste standen Begriffe wie Ankunft, Landschaft, Kimono und Verbeugung. Der Herausgeber hat diesen Aufbau übernommen und einige Fragmente aus Lenharts Aufzeichnungen zu den im Katalog abgebildeten Zeichnungen gestellt. Bei der Gestaltung des Katalogs wurde auf die haptischen Eigenschaften des Materials geachtet und auf Elemente der ästhetische Tradition Japans wie den Kimono-Gürtel (obi) zurückgegriffen.

 

Der Aufbau der Ausstellung

1. Die Vorfreude

2. Ankunft

3. Bauen

4. Japanische Sprache

5. Heiligtümer

6. Landschaft

7. Menschen

8. Frauenschönheit und Kimono

9. Künste

10. Zurück

11. Die Nachfreude

 

Wanderausstellung anfordern

„Lenhart Monogatari“ wurde als Wanderausstellung konzipiert. Im Folgenden finden Private und Institutionen, die an einer Übernahme interessiert sind, technische Angaben zur Ausstellung.